Workshops für Berater*innen und Therapeut*innen

Was passiert, wenn wir der Welt erlauben in unsere Sprechzimmer einzutreten?

Die Klimakrise fordert uns heraus, unsere Konzepte einer individualisierten Psychotherapie neu zu überdenken. Eine kollektive Krise braucht kollektive Antworten. Die Rolle der Gefühle (inklusive deren Abwehr) ist dabei von entscheidender Bedeutung. In unserer westlichen Welt scheinen derzeit vor allem Klimawissenschaftler*innen und Umweltaktivist*innen von Klimaangst und anderen belastenden Gefühlen betroffen zu sein. Eine Umfrage im November 2020 ergab allerdings, dass mehr als die Hälfte der Kinder- und Jugendpsychiater*innen in England Patient*innen sahen, die über den Zustand der Umwelt verzweifelt waren. Der Workshop wagt einen Blick in eine nicht allzu ferne Zukunft und fragt, welche Rolle Beratungsprozesse in einer sich wandelnden Welt spielen und welche Konsequenzen dies für unsere Berufspraxis haben könnte.

Der Workshop soll die TeilnehmerInnen dabei unterstützen, sich mit den bisherigen psychologischen Erkenntnissen im Bezug auf die Klimakrise vertrauter zu machen und einen Raum schaffen, sich mit den eigenen dazugehörigen Gefühlen auseinanderzusetzen. Wir können nur dort unterstützend und hilfreich tätig sein, wo wir selbst ein Stück aus der Verleugnung und Abwehr herausgetreten sind.

Aus dem Inhalt:

I. Ausgangslage

  • IPCC und die Klimawissenschaften

  • Selbstverortung
  • Motivationen der Sorge (S. Helm)

II. Problembeschreibung

  • Klimatrauer, Klimaangst, Solastalgie, Klima-Burnout, Klimatrauma, Prätraumatische Belastungsstörung, Umweltmelancholie, Ursprungstrauma, Vorausschauende Trauer

  • Kinder und Jugendliche

  • Studienlage

III. Die Rolle der Gefühle

  • individuelle und kollektive Aspekte

  • Phasenmodelle

  • Formen von Hoffnung

  • Das Tabu der Hoffnungslosigkeit

IV. Abwehr

  • Stufenmodelle

  • Verschwörungsmythen und Wissenschaftsleugnung

  • Verleugnung (individuell, institutionell, kollektiv)

V. Konsequenzen für die Psychotherapie

  • PT als Teil des Problems? (systemkritsche Aspekte)

  • Die Rolle der psychologischen Gemeinschaft
  • Kritik am Resilienzkonzept

  • Komplexität, Nähe, Feldbegriff, Kollektivität, Selbstbegriff

VI. Vision einer zukunftsfähigen Psychotherapie

  • eine Psychologie der Umwelt

  • Nachhaltiger Aktivismus, Tiefenökologie, Death Cafe´s, Klimanotstand

  • Empowerment statt Pathologisierung

Ich habe verschiedene Workshops zu klimapsychologisch relevanten Themen geleitet und verfüge über eine Vielzahl an Materialien. Ich passe daher den Workshop gern an ihre Bedürfnisse an.